Kriege und Konflikte zwischen Frankreich und der Schweiz
Die Verwüstung der Schweden 1639
Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) kam ein Schrecken über die Franche-Comté. Die Truppen von Sachsen-Weimar, zusammengesetzt aus Schweden, Franzosen, Burgundern und Schweizern, plünderten, verbrannten, massakrierten und verwüsteten 1639 das Gebiet. Das Dorf Les Fourgs musste viel leiden und die Bewohner mussten sich in den Dörfern und Ortschaften der Umgebung verstecken. Ein Teil der Bevölkerung emigrierte nach Savoyen.
Die Invasionen von 1813 und 1815
Während die Krieger der Revolution und des Ersten Kaiserreiches die Region verschonten, trafen am 30. Dezember 1813 hunderte von russischen Reitern der Armee von Schwarzenberg ein, die von Neuenburg über Les Verrières aus das Dorf Fourgs besetzten. Die finanziellen Kosten der Besetzung waren für die Gemeinde sehr hoch und diese von Parasiten befallenen Kosaken hinterließen viele Jahre eine schmerzhafte Erinnerung. Das Ende der Hundert Tage bringt eine neue, aber kürzere Beschäftigung. Die mageren napoleonischen Truppen, die vom Fort de Joux abgezogen wurden, um die Grenze zu beschützen, kamen auf den Hügel, vor dem heute der Schweizer Zoll errichtet wird. Von diesem Punkt aus sahen sie die Schweizer Bataillone, welche sich auf dem Plateau de l'Auberson ausbreiteten, was einige Schießereien ohne Opfer auslöste. Am nächsten Tag marschierten Schweizer Truppen in Les Fourgs ein.
Die französischen Truppen vom General Bourbaki flüchten in die Schweiz, indem sie die Durchgänge durch Les Verrières und Les Fourgs benutzen.
Falscher Alarm im Jahre 1917
Aus Angst vor einem Überlaufen der deutschen Truppen an der Fron, die von Süden über die Schweiz kamen, ließ der französische Generalstab die Verteidigung und den Schutz der Grenze verstärken, indem er zwei Posten einrichtete, einen am Haute Joux, den anderen in Granges-Berrard. Es gab keine Invasion, und nur kanadische Soldaten nutzten das Holz der Wälder von Les Fourgs für die Herstellung von Kampfflugzeugen.
Der zweite Weltkrieg
Erneut besorgt über einen möglichen Überraschungsangriff der deutschen Armee durch die Schweiz, setzte das Grand Quartier Général des französischen Heeres im März 1940 an den Fourgs eine bedeutende militärische Beschützung ein, die mehr als 4000 Mann zählte. Im Winter 1940 führten diese Truppen eine Verteidigungslinie durch, die vom Generalissimus Gamelin inspiziert wurde, aber unbrauchbar blieb: riesige Panzergräben vom Grand-Bois bis zu den Placettes, Casemates und Blockhaus, Stacheldrahtnetze und gefällte Bäume. Diese Truppen, deren Verhalten zu wünschen übrigliess, schlossen sich im Mai 1940 der Nordfront an. Am 17. Juni, mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Pontarlier und dem Angriff auf die Forts von Larmont und Joux, begann die Flucht von 500 Einwohnern aus Les Fourgs in die Schweiz, nach L’Auberson. Am 19. Juni kamen die Geflüchteten wieder zurück und die Bevölkerung erlebte die deutsche Besetzung bis zum 5. September 1944, dem Tag der Ankunft der französisch-amerikanischen Befreiungstruppen. In der Zwischenzeit erlebte das Gebiet von Les Fourgs die Einrichtung eines französischen Kriegsgefangenenlagers, die Aufnahme von Flüchtlingsfamilien, einige Luftwarnungen und die Tätigkeit von Widerstandsnetzen zwischen Frankreich und der Schweiz.
Der 1940 von der französischen Armee gemachte Graben ist an einigen Stellen auf dem Gebiet von Les Fourgs noch sichtbar. Dieser Streifen Land, der verlassen wurde, wird allmählich wieder aufgeholzt.